Berufung finden: Eine Anleitung in 4 Schritten

Berufung finden: Eine Anleitung in 4 Schritten

Du willst deine Berufung finden?

Wie lange bist du denn schon auf der Suche nach einer beruflichen Tätigkeit die dich erfüllt, dir sinnvoll erscheint und für die du morgens gerne aufstehst?

Vielleicht geht es dir so wie mir früher:

  • Du hast bei der klassischen Berufs- und Laufbahnberatung mitgemacht
  • Du hast schon verschiedene Jobs gehabt und Erfahrungen gesammelt
  • Du hast neue Ausbildungen begonnen (und vielleicht sogar nach einer Weile wieder abgebrochen…)
  • Du hast immer wieder das Job-Portal mit den offenen Stellen angeschaut

Ich kann ich dich beruhigen: Das geht den meisten Menschen so!

In diesem Blogartikel erhältst du eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit welcher du deine Berufung herausfinden kannst.

« Es ist nie zu spät das zu werden, was du hättest sein können. »
George Elliot


Was heisst Berufung?

Es geht darum, einer erfüllenden, sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen und idealerweise damit auch Geld zu verdienen. Denn «Beruf» kommt von «Berufung».

Deine Einzigartigkeit

Jeder Mensch hat, wenn er auf diesen Planeten kommt, gewisse Talente und Fähigkeiten in bestimmten Bereichen. Die Kombination der Talente und Fähigkeiten ist bei jedem Menschen anders: Einzigartig!

Und im Bereich der eigenen Talente und Fähigkeiten hat der Mensch auch ein hohes Interesse. Das tut er gerne. Da zieht es ihn hin. Da hat er eine hohe Auffassungs- und Kombinationsgabe, ein glückliches Händchen. Da vergeht die Zeit wie im Flug. Ja, und genau da liegt seine Berufung.

« Es ist offensichtlich, daß die Leute mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten ebenso verschieden sind wie nach Größe und Gewicht. »
Cyril Northcote Parkinson


Dein eigenes Jobprofil

Eine Berufung auszuüben heisst, nicht irgendein bestehendes Jobprofil auszufüllen (für das man sich mehr oder weniger stark anzupassen hat), sondern seine Arbeit selber zu gestalten: Sich selber Ziele zu setzen statt nur fremden Vorgaben zu folgen.

Bei der Suche nach der eigenen Berufung geht es deshalb auch darum, einen Beruf für sich zu kreieren, den es genau so bis jetzt vielleicht noch gar nicht gibt.

Keine Angst, das muss alles nicht meilenweit von der aktuellen Realität wegliegen. Manchmal geht es um kleine Facetten, die schon reichen, damit ein Beruf besser zu einem passt. Zum Beispiel indem man berufliche Tätigkeiten für sich neu kombiniert oder die Zielgruppe ändert und seine Dienstleistung entsprechend anpasst.

« Sei du Selbst! Sei eine erstklassige Ausgabe deiner Selbst,
statt eine zweitklassige von jemand anderem! »

Judy Garland

Ja, das braucht Mut und Ausdauer. Leichter wäre es, einem 0815-Job nachzugehen. Warum die Suche nach der Berufung dennoch Sinn macht, erfährst du im nächsten Kapitel.

Warum es Sinn macht, seine Berufung zu kennen

Hast du dir schon mal überlegt, wieviel Zeit wir Menschen auf der Arbeit verbringen?

  • 24 Stunden hat ein Tag
  • 8 Stunden davon schlafen wir ungefähr
  • 16 Stunden verbringen wir demnach im Wachzustand
  • 10 Stunden beansprucht uns die Arbeit (inkl. Arbeitsweg und über Arbeit nachdenken)


Im Bewusstsein, dass so viel Lebenszeit dem Arbeiten gewidmet ist, sollten wir doch sehr genau überlegen, was wir damit machen.

« Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen
und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt. »

Bob Dylan

Es ist bewiesen, dass auch unser Kranksein oft mit unbefriedigender Arbeit und Arbeitsbedingungen zu tun hat. Schau dir dazu beispielsweise die Ergebnisse folgender zwei Studien an:

a) Studie zum betrieblichen Gesundheitsmanagement der Pronova BKK (2019)

Von allen Befragten…

  • glauben 50% von Burnout bedroht zu sein
  • leiden 61% unter Rückenschmerzen und anhaltender Müdigkeit
  • verspüren 59% innere Anspannung

b) Gallup-Studie

Ergebnisse zeigen, dass weltweit...

  • nur 13% der Mitarbeitenden engagiert sind am Arbeitsplatz
  • 63% nicht engangiert sind, vorallem weil ihnen die Motivation fehlt
  • 24% sich aktiv von der Arbeit abkoppeln, unglücklich und unzufrieden sind (und damit auch andere Mitarbeitende beeinflusssen)


Es macht also Sinn, auch seine Arbeitszeit (oder zumindest einen grossen Teil davon) mit Tätigkeiten zu füllen, die den ganz persönlichen Fähigkeiten, Talenten und Interessen entsprechen. Denn nur so ist es langfristig möglich, sein Potenzial zu entfalten und dadurch ein Gefühl von Erfüllung zu erfahren.

« Das Wertvolle im Leben ist die Entfaltung der Persönlichkeit
und ihrer schöpferischen Kräfte. »

Albert Einstein


Wie du deine Berufung NICHT findest

Ich habe selber lange gesucht, viel ausprobiert und schliesslich meine Berufung darin gefunden, anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Berufung zu finden und in ihr Leben zu integrieren. Aufgrund eigener Erfahrung weiss ich deshalb ganz genau, wie du deine Berufung NICHT finden wirst.

Vermeide unbedingt folgendes:

Nur darüber nachdenken

«Wer schreibt, der bleibt.» - Kennst du diesen Spruch? Die Leute sagen oft zu mir, dass sie schon oft über ihre Fähigkeiten und Talente nachgedacht hätten, und darüber, was ihre Berufung sein könnte.

Nachdenken alleine genügt jedoch nicht, weil:

  • Du verlierst dich in endlosen Gedankenschlaufen.
  • Du vergisst wertvolle Ideen und entscheidende Impulse im Alltagsgeschehen wieder.
  • Du verlässt dich auf eine einseitige Vorgehensweise – oftmals bringt erst das Sehen (nicht das Denken) die nötigen Aha-Erkenntnisse.

    Deshalb ist es wichtig, dass du den Prozess deiner Berufungsfindung schriftlich machst.

    Nur im Aussen suchen

    Hör unbedingt auf, nur im Aussen nach Antworten zu suchen. Mit «Aussen» ist beispielsweise gemeint:

    • Vorgefertigte Fragebögen und Tests ausfüllen, die eine Antwort versprechen
    • Andere um Rat fragen und auf deren Meinung hören
    • Weitere Ratgeber-Bücher lesen und Experten-Videos anschauen
    • Job-Kataloge und Stellen-Angebote durchforsten und sich überlegen, wo man reinpasst

      Ob du es glaubst oder nicht, die Antworten nach denen du suchst, trägst du alle in dir! Einige Antworten erahnst du bereits, andere sind noch verborgen. Mit der richtigen Technik und den richtigen Fragen holst du sie an die Oberfläche und ins Bewusstsein.

      Auch dein Herz kann dir sehr gut helfen, deine Berufung heraus zu finden. Nur leider haben wir Menschen aufgehört (oder verlernt) auf unsere innere, positive Stimme zu hören und darauf zu vertrauen, dass das Gefühl der Freude ein guter Wegweiser ist.

      Deshalb ist meine Empfehlung:

      Werde still.
      Setz dich hin.

      Arbeite die nachfolgenden Schritte durch und höre dabei auf die Stimme deines Herzens.

      Wie du deine Berufung findest

      Wir unterscheiden zwischen «Berufung finden» und «Berufung umsetzen». Der Teil des Findens ist nach innen gerichtet. Bei den folgenden Schritten geht es also darum, ganz bewusst in sich hinein zu horchen. Das «Aussen», also der Abgleich mit der Aussenwelt, kommt später (wird jedoch in diesem Artikel nicht weiter beleuchtet).

      Schritt 1: Fähigkeiten, Talente und Lieblingstätigkeiten

      Beim ersten Schritt der Berufungsfindung geht es darum, viele Informationen über sich selber zu sammeln. Nicht irgendwelche Informationen, sondern Antworten auf ganz konkrete Schlüsselfragen.

      Schlüsselfragen

      Nimm dir mindestens 20 Minuten am Stück Zeit und schreibe ALLE Gedanken, spontanen Impulse und Ideen, die du zu den nachfolgenden Schlüsselfragen hast, OHNE zu bewerten auf ein leeres Blatt Papier.

      • Was sind meine Fähigkeiten?
      • Was sind meine Talente?
      • Was mache ich gerne?
      • Für was schlägt mein Herz?
      • Bei was vergeht meine Zeit wie im Flug?

      « Alles, was ich mit Begeisterung tue, mache ich gerne
      und was ich gerne mache, mach ich auch gut! »

      Silke Weigand

      Feedback

      Wenn es dir sehr schwerfällt, deine Fähigkeiten und Talente aufzuschreiben, kannst du jemanden bitten, das für dich zu tun. Frage eine vertraute Person, welche dich gut kennt, was ihrer Meinung nach deine Fähigkeiten und Talente sind.

      Dazu drei Tipps:

      • Schriftlich
        Lass dir das Feedback schriftlich geben, dann kannst du es dir immer wieder anschauen.

      • Nachfragen
        Frage auch nach, warum die andere Person genau diese Fähigkeiten und Talente bei dir sieht.
      • Mehrfach-Nennungen
        Falls möglich, bitte mehrere Personen um Feedback, denn Fähigkeiten und Talente, die mehrfach genannt werden, könnten besonders interessant sein.

      Schritt 2: Selektieren

      Beim zweiten Schritt der Berufungsfindung geht es darum, die vielen Informationen, welche beim ersten Schritt zusammengekommen sind, zu filtern. Das kannst du tun, indem du Prioritäten setzt.

      « Begabung ohne Berufung wird zur Belastung. »
      Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

      Prioritäten setzen

      Schau dir nun alle aufgeschriebenen Fähigkeiten, Talente und Lieblingstätigkeiten der Reihe nach an und schreibe bei jedem Stichwort eine 1, eine 2 oder eine 3 dazu.

      Eine 1 bedeutet

      • das ist mir besonders wichtig
      • da sehe ich mich zu 100%

      Eine 2 bedeutet

      • das bedeutet mir schon etwas
      • hat aber nicht höchste Priorität

      Eine 3 bedeutet

      • das bedeutet mir so nicht viel
      • das brauche ich nicht unbedingt, damit ich glücklich bin

      Das Herz fragen

      Sobald du überall eine 1, 2 oder 3 stehen hast, nimmst du einen Leuchtstift und markierst damit alle Fähigkeiten, Talente und Lieblingstätigkeiten, welchen du eine 1 gegeben hast.

      Jetzt schaust du dir diese farbigen Worte an:

      • Wie fühlst du dich dabei?
      • Erkennst du dich darin wieder?
      • Bist das genau du?
      • Steht da alles, was dir wichtig ist?
      • Was sagt dein Herz?


      Wenn du an dieser Stelle merkst, dass noch etwas fehlt, dann ergänze! Anschliessend geht’s weiter mit Schritt 3.

      Schritt 3: Träumen

      Beim dritten Schritt der Berufungsfindung geht es darum, zu träumen.

      «Was, wenn…?»

      Nimm dir diesmal mindestens 30 Minuten am Stück Zeit und schreibe ALLE Gedanken, spontanen Impulse und Ideen, die du zu den drei nachfolgenden Fragen hast, OHNE zu bewerten, auf ein leeres Blatt Papier.

      Los geht’s:

      «Wenn du heute nochmals auf die Welt kommen würdest, mit all den Talenten, Fähigkeiten und Lieblingstätigkeiten, welche dir besonders wichtig sind, und es würde NICHT um Geld gehen, …

      • …was würdest du tun?
      • …was würdest du erschaffen?
      • …was wäre deine Berufung?»

      « Es ist die schönste Sache, wenn man Freude hat an dem,
      was man tun soll in der Welt. »

      Jeremias Gotthelf


      Schritt 4: Entscheidung treffen

      Deine Berufung wird sich zu Beginn wie ein Traum anhören und auch anfühlen. Doch genau dieser Traum wird dir von nun an den Weg zeigen (sofern du das möchtest).

      Je nachdem, wie konkret sich dir deine Berufung gezeigt hat, kannst du bereits eine erste Entscheidung treffen:

      Wie willst du deine Berufung in dein Leben integrieren?

      • Als Hobby
      • oder in einer Festanstellung
      • oder möchtest du ein zweites berufliches Standbein aufbauen, das dich in die Selbstständigkeit führen kann?

      Und danach kannst anfangen, basierend auf deiner Entscheidung, immer mehr von dir und deiner Berufung in dein Leben zu bringen. Du kannst in kleinen oder grossen Schritten voran gehen – immer grad so schnell, dass du dich dabei auch sicher fühlst.

      « Wenn sich ein Mensch zuversichtlich in die Richtung seines Traums bewegt und versucht, das Leben zu leben, das er sich vorgestellt hat, wird er unvermutet in gewöhnlichen Zeiten ungewöhnliche Erfolge haben. »
      Henry David Thoreau


      Und wenn es doch nicht klappt...?

      Lass mich gerne wissen, ob dir diese Anleitung geholfen hat, deine Berufung zu finden. Und sei bitte nicht enttäuscht, wenn du immer noch im Dunkeln tapst. Weil, seine Berufung selber heraus zu finden, ist gar nicht so einfach!

      Hindernisse

      Auf der Suche nach der Berufung werden sich dir Hindernisse in den Weg stellen: Zweifel, Ängste, Blockaden, Hemmungen,... so was haben wir alle. Und die kommen automatisch! Das ist sehr menschlich.

      Beispiel:

      Sobald du aufschreibst, was du gerne machst, sagt eine Stimme in deinem Kopf: "Das kannst du aber gar nicht so gut! Dafür hast du keine Ausbildung! Wie willst du denn damit Geld verdienen?!"

      Und selbst wenn du Methoden kennst, um mit solchen negativen Gedanken umzugehen und wenn du über ein hohes Mass an Selbstreflexion verfügst, braucht es doch sehr viel Energie, ohne Unterstützung von aussen im positiven Denken zu bleiben.

      Deshalb:

      Lass dich coachen

      Ich lade dich ein.

      Damit du dir ein Bild machen kannst - ganz unverbindlich - und wir uns kennen lernen können, biete ich dir ein kostenloses Erstgespräch an. Wir schauen uns deine Themen gemeinsam an und ich gebe dir individuelle Antworten. Erhalte deinen Potenzial-Check.

      Erfahre mehr dazu unter:

      ANGEBOT

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      « Man kann einen Menschen nichts lehren,
      man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. »

      Galileo Galilei

      Ich freu mich, von dir zu hören!


      © 2022 by Eveline Schuler
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